30. August 2007 – die Feuerkatastrophe in den Kornaten – ein Augenzeugenbericht!

Es ist jetzt 18 Jahre her, dass sich im Norden der Insel Kornat die größte Feuertragödie in der Geschichte der Kroatischen Feuerwehr ereignete.

 

Um die Ereignisse an diesem Donnerstag ranken sich viele Gerüchte, was genau passiert sein dürfte, wird sich vermutlich nie mehr klären.

 

Die Fakten:

nachdem an diesem Tag bekannt wurde, dass auf der Hauptinsel der Kornaten ein Feuer ausgebrochen war, wurden 13 Feuerwehrleute aus Vodice und Umgebung mit einem Hubschrauber der kroatischen Armee zum Brandort geflogen.

 

Unmittelbar nach dem Absetzen der Feuerwehrmänner, kam es aus bisher ungeklärter Ursache plötzlich zu einer explosionsartigen Ausweitung des Brandes. Die Flammen sollen bis zu 40 Meter Höhe erreicht haben, spätere Untersuchungen ergaben, dass im Brandgebiet eine kurzzeitig Temperatur von 1.200°C geherrscht haben muss.

 

Unmittelbar bei dem Unglück kamen sechs Feuerwehrleute ums Leben, sechs weitere verstarben im Krankenhaus. Als einziger überlebte Frane Lučić aus Tisno die Katastrophe.

 

Bis heute sind die Ereignisse von damals Nährboden für Vermutungen und Gerüchte, vor allem da die Black Box des Armeehubschraubers plötzlich verschwunden, und nicht mehr auffindbar war.

 

Frane Lučić erhielt im Jahre 2019, nach jahrelangem Rechtsstreit 5.5 Millionen Kuna vom Kroatischen Staat. Es wurde damals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies kein Schuldeingeständnis des Staates Kroatien sei.

 

Am Schauplatz der Tragödie, oberhalb der Bucht Šipnate, wurden im Jahre 2010, 12 Steinkreuze an den jeweiligen Unglücksstellen der Kameraden errichtet. Die 25 Meter langen und 15 Meter breiten Kreuze wurden im traditionellen Trockenbauverfahren hergestellt. An die 2500 Freiwillige verbauten 400 Kubikmeter Steine aus den Kornaten.

 

Die verunglückten Feuerwehrmänner waren: Dino Klarić, Ivica Crvelin, Ivan Marinović, Marko Stančić, Gabrijel Skočić, Hrvoje Strikoman, Tomislav Crvelin, Ante Crvelin, Josip Lučić, Karlo Ševerdija, Marinko Knežević und Ante Juričev-Mikulin.

 

Im Juli dieses Jahres übermittelte uns eine Leserin folgenden Augenzeugenbericht:

 
Vielleicht können wir als damalige Augenzeugen auch heute noch etwas zur Ursachenforschung, bei der die diese vielen, jungen Männer ums Leben kamen beitragen.
 
Wir lagen in dieser Unglücksnacht mit unserem Boot in Sipnate.
Ob des herrschenden, sehr starken Sturmes nicht wie üblich an einer Boje, sondern
am Steg unserer damaligen Lieblingskonoba bei
Smirna und Vito Rameza.
 
Vito weckte uns nachts, sagte es brennt und wir müssten alle, trotz Dunkelheit und des tobendem Sturmes weg, sobald er das Kommando gäbe. 
 
 Die Flammen schienen aus (grobe) Richtung Katina zu kommen.
 Vito telefonierte ständig, scheinbar wurde er über das Ausmaß und die Entfernung des Feuers zur Konoba informiert.
 
Wir beobachteten natürlich permanent den Flammenhorizont, meinten auch Hubschrauberlärm  auszumachen,  als kurz danach mehrere Salven, wie Leuchtraketen, pfeifend in die Luft flogen.
 
Mein Gatte und ich waren bezüglich der Ursache dieser Salven damals geteilter Meinung.
Gatte vermutete brennende Bäume, welche wie Raketen in den Himmel schossen. 
Konnte ich mir nicht vorstellen, wie sollten Bäume, sofern überhaupt vorhanden, eine solche Leucht-und Flugkraft entwickeln können?
 
 
Wir waren froh, diese Sturmnacht doch an der Kaimauer befestigt überstanden zu haben, sind im Morgengrauen weggefahren, haben das Revier gewechselt und über die Jahre nicht weiter darüber nachgedacht. 
 
Erst Jahre später, erfuhren wir von der Tragödie, welche sich in dieser Nacht dort abgespielt haben muss.
 
 
Kontaktdaten der Verfasserin sind der Redaktion bekannt!

 

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